Freunde machen das Leben schön. Sie sorgen dafür, dass es nicht nur erträglich ist, sondern Spaß macht. Sie geben unserem Leben einen Sinn und uns ein Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit und sie stärken unser Selbstwertgefühl. Viele Menschen wünschen sich mehr enge Freunde, wissen aber nicht, wie sie sie finden sollen. In diesem Beitrag kombinieren wir wissenschaftliche Fakten und umsetzbare Ratschläge, aber wir können unmöglich auf jede individuelle Situation eingehen. Menschen, Kulturen und Terminpläne unterscheiden sich stark.

Alle Menschen brauchen Freunde. Was Aristoteles schon vor mehr als 2000 Jahren niederschrieb, erfahren Menschen auch noch heute. Neben der Familie gehören Freunde zu den wichtigsten Bezugspersonen. Erst recht für all jene, die allein und weit weg von ihrer Familie leben. Die beste Freundin oder der verlässliche gute Kumpel treten dann oft an die Stelle der Familie. Mit ihnen teilt man Interessen und entdeckt Neues. Sie sind aber auch in schweren Lebensphasen, zum Beispiel während einer Krankheit, eine große Stütze. Damit werden Freunde zu einer Art „Wahlfamilie“, also zu einem gleichwertigen Ersatz für die Blutsverwandten.

Forscher haben herausgefunden, dass sich Freundschaften positiv auf Körper und Seele auswirken. Menschen die von guten Freunden umgeben sind, haben eine höhere Lebenserwartung. Der positive Einfluss von Familie, Partner oder auch Kinder ist dagegen geringer. Eine Schlüsselrolle für diese positive Wirkung spielt offenbar das Hormon Oxytocin, das in Momenten von Vertrautheit verstärkt gebildet wird. Oxytocin wirkt zweifach: Es hemmt die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und stimuliert das Belohnungszentrum, was dafür sorgt, dass Stress und Angst in sozialen Situationen unter Kontrolle sind. Wer funktionierende soziale Beziehungen hat, ist zufriedener und gesünder als Menschen, die isoliert leben. So verringert sich etwa das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen.
Wissenschaftler haben außerdem herausgefunden, dass Menschen, die zum Beispiel in Prüfungssituationen von Freunden begleitet wurden, weniger Stresshormone ausgeschüttet haben. Sie fühlten sich ruhiger und sicherer als diejenigen, die keine Unterstützung hatten.

Wer gute Freunde hat, scheint auch einen anderen Blick auf das Leben zu haben. Mit vertrauten Menschen an der Seite werden Probleme als weniger bedrohlich empfunden. Außerdem hat man an Tagen, an denen man Freunde trifft, ein höheres Selbstwertgefühl.
Eine weitere Erkenntnis der Wissenschaftler: Freunde spielen als „lebensverlängernde“ Maßnahme eine viel wichtigere Rolle als die eigenen Kinder oder andere Verwandte. Das liegt möglicherweise daran, dass man sich Freunde selbst aussuchen kann. Allerdings wirkt sich die Freundschaft nur dann positiv aus, wenn es sich dabei um eine vertrauensvolle und gleichberechtigte Beziehung handelt und die Freunde gemeinsam „durch dick und dünn gehen“. Reine Zweckbündnisse oder Beziehungen, die nicht in die Tiefe gehen, haben keinen Einfluss auf die Lebenserwartung.
Freunde haben eine wichtige Entlastungsfunktion, doch im Laufe des Lebens können sich auch Freundschaften verändern, einige intensivieren sich, andere verflachen. Ähnlich wie in einer Paarbeziehung brauchen auch Freundschaften ständige Pflege, müssen reifen wie ein guter Wein.

Wenn du nicht so häufig mit neuen Leuten in Kontakt kommst, musst du selber aktiv werden.
Das ist sooo wichtig!
Du bist selbst dafür verantwortlich, dich in Situationen zu bringen, wo du neue Leute kennenlernst.
Auch wenn du beispielsweise viel Zeit mit deiner Familie verbringst oder einen festen Stamm an Kollegen hast, gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Du kannst ein Hobby wiederbeleben, Seminare besuchen oder an Weiterbildungen teilnehmen. Bei solchen Events fällt die Kontaktaufnahme besonders leicht, weil ihr durch die Teilnahme schonmal etwas gemeinsam habt. Auch vor Ort ist es wichtig, die Initiative zu ergreifen. Wenn du nicht den ersten Schritt machst, kann es sein, dass du ewig wartest. Gehe auf die Leute zu und starte ein nettes Gespräch. Mit manchen wirst du dich besser verstehen, mit anderen nicht so gut. Das ist okay und gehört dazu.
Kein Gespräch ist für die Katz. Aus jeder Unterhaltung kannst du etwas Bedeutsames mitnehmen und deine sozialen Skills verbessern. Deswegen nutze jede Chance, um mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Egal ob du im Supermarkt mit dem Kassierer ein paar Worte austauschst oder die nette Nachbarin mal auf einen Kaffee einlädst, das alles bringt dich weiter! Mit dem Kontakte knüpfen ist es genauso, wie mit jeder anderen Sache. Je öfter du es übst, desto besser wirst du.

Ein weiterer guter Tipp ist: Steh zu deinen Freunden und akzeptiere sie! Du musst nicht immer einer Meinung mit ihnen sein, aber sie sollten das Gefühl haben, dass du ihre Meinungen respektierst. Deine Freunde verhalten sich so, wie es ihrer Veranlagung und Lebensgeschichte entspricht. Das tun wir alle! Außerdem solltest du dir bewusst Zeit nehmen, um Freunde, die dir wichtig sind, nicht aus den Augen zu verlieren. Auch wenn du ein paar Monate viel zu tun hast, melde dich immerhin ein paar Mal per SMS.