Im heutigen Artikel geht es, wie es die Überschrift schon verrät, um die Versteigerungen, die in unregelmäßigen Abständen hier in Los Santos stattfinden. Bei meiner Recherche zu diesem Thema sind mir 3 Punkte besonders ins Auge gefallen, die wir heute zusammen durchgehen werden.

Kommen wir zum ersten Punkt: Die Ankündigung der Versteigerung und deren Folgen für einige Bürger in Los Santos.
Wenn die Nachricht immer mehr Bürger in Los Santos erreicht, löst dies in einigen, vor allem recht wohlhabenden Bürgern eins aus: Das Kribbeln nach etwas Neuem.
Diese Euphorie wird dann mit dem Blick aufs Festgeldkonto nochmals unterstrichen. Aber warte, ich habe „nur“ 110 Millionen auf dem Konto! Was ist, wenn mein neuer Traumwagen mehr kosten würde?
Da rufe ich doch gleich mal einen Freund an, der kann mir sicherlich noch etwas leihen.
Gesagt, getan. Er hat von seinem Freund die Bestätigung über weitere Millionen bekommen und die Vorfreude auf die Auktion überschwemmt seinen Körper mit Glücksgefühlen.
Doch seine Euphorie wird in seinem Freundeskreis nicht wirklich geteilt. Denn nicht jeder ist so wohlhabend wie er, und es fallen vermehrt Kommentare wie „Ich werde mir sowieso nichts leisten können“ oder auch „Wo kann ich meine Niere verkaufen?“. Er fühlt sich kurzzeitig schlecht, aber die Vorfreude auf die Versteigerung lässt ihn schnell vergessen, was seine Freunde gesagt haben. In seinem Kopf spielen sich schon ganz andere Szenarien ab. Gedankengänge wie „Sicherlich werden die Leute auf mich zukommen, mich fragen, ob es mein Auto ist und ich kann stolz und mit breiter Brust sagen, JA!“

Gut, widmen wir uns den zweiten Punkt: Die Versteigerung selbst.
Es ist nun also so weit, die Versteigerung beginnt und der wohlhabende Kreis der selbst ernannten „Elite“ wartet schon wie ein Hai, der in einem Becken voller Karpfen ist, auf das nächste große Ding. In diesem Moment schaltet schon der Großteil der Bürger auf Standby, denn bei solch hohen Summen können nur die wenigsten mitspielen.
Unser oben beschreibende Bürger ist natürlich auch dabei und im Freundeskreis schaut man dennoch zusammen, was auf der Auktion so alles versteigert wird.
Plötzlich kommt in der kleinen Runde Hektik auf, denn vielleicht ist doch etwas für sie dabei. Das Objekt der Begierde: Ein Burrito. Schlicht, wie er da steht, wird natürlich vom Auktionator gesagt, dass dies ein ganz besonderer Burrito ist. Denn dieser ist mit Dingen befüllt, die den Kaufpreis dieses Gefährtes in keinem Fall rechtfertigen.
Nachdem die ersten Fahrzeuge mit Preisen über den Tisch gehen, die weit über dem liegen, was man wohl nie erwirtschaften wird, kommt der Burrito dran.
Die Gebote gehen los: 500.000$, 1.500.000$, 4.000.000$.
Bei 4.800.000$ Millionen hören die Gebote plötzlich auf und es kommt zum Showdown: Zum ersten, zum zweiten, verkauft! Schnell zieht sich ein Schnaufen durch den kleinen Kreis, denn niemand von ihnen würde so viel Geld für ein Nutzfahrzeug ausgeben.
Der Auktionator öffnet den Burrito und der Inhalt lässt die gerade eben trübe Stimmung in ein leises Kichern wechseln: Klopapier! Für diesen Inhalt wurde also so viel Geld auf den Tisch gelegt.

Doch da ist noch unser wohlhabender Bürger und nun ist es so weit, dort steht er: Ein nagelneuer Sportwagen, auch noch in seiner Lieblingsfarbe Babyblau! Seine Handflächen fangen an zu schwitzen und in seinem Kopf macht sich nur noch eine Aussage breit: „ES IST MEINER, koste es was es wolle!“.
Es geht los, der Preis für das Fahrzeug steigt schnell, denn auch andere wollen dieses Gefährt haben. Doch am Ende setzt er sich durch. Zuschlag! Für schlappe 145.000.000 Dollar.
Seine Freude überschüttet seinen ganzen Körper, er hat endlich das Auto, was er immer haben wollte. Seine Freunde beglückwünschen ihn zu dem Kauf und er fühlt sich darin, was er gemacht hat, bestätigt.
Die Tatsache, dass er sich gerade verschuldet hat, blendet er komplett aus, denn in seinen Augen sieht er nur noch seinen babyblauen Flitzer.
Kommen wir zum letzten Punkt.
Die Auktion ist vorbei und mittlerweile ist seitdem einige Zeit vergangen. Ein Blick auf die Gebay-Seite lässt meine Stirn runzeln. Da verkauft doch ernsthaft jemand einem babyblauen Sportwagen! Etwa den von der letzten Auktion?
Ich frage also nach, um was für ein Auto es sich handelt und ich bekomme auch schnell eine Antwort. Tatsächlich! Es ist der Sportwagen von der letzten Auktion, wie es mir der Verkäufer verrät. Nach kurzem hin und her schreiben kommt es zu einem Treffen und ich schaue mir das Objekt der Begierde an. In einem ernüchternden Ton spricht der Verkäufer über sein Fahrzeug, keine Euphorie, nichts. Also hake ich nach, wieso er denn sein Auto verkaufen möchte und es kommt eine einfache, aber dennoch klare Antwort: „Weil ich genug von dem Auto habe“.
In der Windschutzscheibe sehe ich das Preisschild des Wagens: 110.000.000$.
Eine stolze Summe, aber ich erinnere mich das dieser doch für viel mehr versteigert wurde. Skepsis kommt auf. Ich frage, wieso er denn den Wagen für weniger verkauft als er selbst dafür bezahlt hat und seine Antwort darauf ist: „Weil sich für den eigentlichen Preis niemand meldet“.
Mit dieser Aussage beende ich die Besichtigung und ich bedanke mich für seine Zeit. Auf dem Weg nach Hause stelle ich mir viele Fragen, aber eine davon schießt mir besonders oft in den Kopf: „Wieso kauft man sich ein Auto für so viel Geld, um es dann kurze Zeit später mit Verlust zu verkaufen?“. Bei genau dieser Frage ist mir die Überschrift dieses Artikels eingefallen, denn man gibt doch nicht seine Träume her! Vor allem nicht, wenn man mit diesem Traum Verlust macht.
Zu Hause angekommen lege ich mich ins Bett und denke nochmal über den Herrn nach, der sein Auto angeboten hat und ich komme zu dem Entschluss, dass diese Auktionen vielleicht auch für ein gewisses Prestige als Plattform genutzt wird. Sind wir mal ehrlich, ist es nicht schöner eine breite Masse zu bedienen als einen kleinen Kreis? Wäre es nicht sinnvoller, Autos anzubieten für jedermann? Vielleicht sogar Autos, die den Bewohner dieser Insel gehören? Mit diesen Fragen drehe ich mich auf die Seite und schlafe ein. Gute Nacht!