Wer war eigentlich…? Volky

„Die Wölfe“ aus dem Fischerdorf

Im Laufe der Zeit verändert sich unser Stadtbild und das Leben auf der Insel immer mal wieder. Wir tauchen ein in die Vergangenheit, wollen wissen, wer hier gelebt und gearbeitet hat. Wir wollen wissen, wer war eigentlich Volky?

Das Fischerdorf südlich des Leuchtturms an der Ostküste

Unser Reporter und Fotograf Sergej James hat sich auf die Suche nach Volky gemacht und ist dabei auf Craig Yermakov und Otti Riley gestoßen, die beide eine Zeit lang für Volky gearbeitet haben. Sergej James hat sich mit ihnen unterhalten.

Der Anlegesteg

Am Anfang waren Volkys eine kleine Zusammenkunft von Fischern aus Russland, die in einem winzigen Dorf südlich des Leuchtturms gelebt haben. Sie wollten ein friedliches und ruhiges Leben, haben jedoch immer wieder mit Anfeindungen zu kämpfen gehabt, obwohl es außer ihnen keine anderen Fischer gab, denen sie Konkurrenz hätten machen können.

Man widmete sich aber nicht nur der Fischerei, denn die Nachfrage nach frischem Fisch war zum damaligen Zeitpunkt nicht sonderlich groß. Volky kümmerte sich auch eine Zeitlang der Waschstraße in Davis, um ihren Lebensunterhalt etwas aufzubessern.

Oberhaupt in dem kleinen Dorf war der Lenin namens Fabien Juric. Craig Yermakov war seine rechte Hand und hat ihn lange Zeit tatkräftig unterstützt. Aber wie ein Russe so ist: Frauen waren dem Boss oft wichtiger als das Geschäft. Dennoch wurde Zusammenarbeit Großgeschrieben, einzig die Disziplin stand im Vordergrund, damit sich jeder auf jeden verlassen konnte.

Tagtäglich waren die Fischer mit ihren Kuttern (genannt Tug) vor der Ostküste der Insel unterwegs. Aber die Isolation und die Abgeschiedenheit waren nicht gerade Geschäftsfördernd und man hielt sie eher für ein „Gerücht“. Bergauf ging es, als die Gemeinschaft, sie selbst nannten sich „Die Wölfe“, endlich in den Hafen zog. Sie übernahmen die Kontrolle, was bei anderen Firmen nicht auf großen Anklang stieß. Import/Export war ab dem Zeitpunkt ihr Geschäft, hauptsächlich im Bereich Plüschtiere. Ein hartes Geschäft, aber mit Fleiß und Engagement waren sie kein „Gerücht“ mehr.

Das Gelände am Hafen

Um den Zusammenhalt zu stärken, war es nicht wichtig, dass man den Beruf des Fischers schon erlernt hatte oder Erfahrungen im Bereich Handel hatte. Es kam auf die Menschlichkeit der Person an, der Rest wurde einem beigebracht. Dass ein Umzug ins Dorf bzw. später in den Hafen dazugehörte, verstand sich von selbst.

Dennoch war das Leben als Fischer nicht leicht. Mangelnde Nachfrage zerstörte das Geschäft und am Ende des Tages mussten sie diese gänzlich einstellen, denn der Zusammenhalt bröckelte immer mehr. Ihr Ruf wurde immer schlechter, die Anerkennung trotz offener Gesprächsbereitschaft immer geringer.

Und so verschwanden die Fischer wieder aus unserem Stadtbild. Ob sie je zurückkehren werden?