Interview mit Evelyn Hall

Ich habe mich mit Frau Evelyn Hall – Direktorin beim LSMC – Parlamentsmitglied und Anwältin zu einem Gespräch verabredet. Als ich die symphytische Anwältin anfangs fragte, ob sie denn gerne etwas über sich frei erzählen möchte, gab sie mir fast schüchtern zu verstehen, dass die Beschreibung ihrer vollständigen Vita zu umfangreich wäre. ;-). Schließlich erzählte die in 2017 eingereiste LSMC-Direktorin dann doch, dass sie sich anfänglich für geraume Zeit beim Gärtner aufhielt, um nach Aufträgen zu fragen, die sich auf das Rasenmähen beschränkten. Da zu diesem Zeitpunkt (2017) die Auswahl an Jobs noch sehr begrenzt war, tummelten sich sehr viele Neueingereiste beim Gärtner herum, was manchmal zwangsläufig zu turbulenten Begegnungen der fahrbaren und hupenden Rasenmäher führte. Damals wie heute ist es so, dass dort wo sich Neueingereiste aufhalten, innerhalb von kürzester Zeit auch sogenannte Scouts auftauchen, welche neue „Mitarbeitende“ suchen, um ihr Business zu vergrößern. Leider handelt es sich dahingehend, damals wie heute, zu 90% um illegale Tätigkeiten, welche Frau Hall schon damals nicht interessant gefunden hat und somit dankend ablehnte. Die Parlamentarierin machte 2017 beruflich einen Abstecher zum DMV. Nach einiger Zeit wurde ihr das zu eintönig und sie ging Ende 2017- Anfang 2018 zu den Weazel News. Da ihr die dort herrschende Arbeitskultur nicht zusagte, begann sie ihre erste Karriere Anfang 2018 beim LSMC, welche vorerst im April 2020 endete. Im September 2021 wehte sie der Wind wieder in Richtung des LSMC´s, wo sie als Direktorin, heute nicht mehr wegzudenken ist. Weiterhin fragte ich:

WN: Haben Sie Familie?

Frau Hall: Einen Sohn habe ich. Das reicht auch! ( ich vernahm ein schmunzeln )

WN: Sind Sie auch geschäftlich mit ihrem Sohn verbunden?

Frau Hall: Ja, auch geschäftlich. Wir besitzen zwei Tankstellen.

WN: Ich vermute mal, dass auf Grund Ihrer Karriere beim LSMC und Ihren anderweitigen geschäftlichen Erfolgen, insofern das finanzielle keine primäre Rolle für Sie spielt. Ist das richtig?

Frau Hall: Das ist richtig

WN: Angenommen, dass Sie jetzt Geburtstag hätten, über welches Geschenk würden Sie sich sehr freuen?

Frau Hall: Ich freue mich schon, wenn jemand dran denkt. Ein Geschenk brauche ich nicht. Alles, was ich haben möchte, kaufe ich mir selbst. Ein Anruf, ein Blümchen, reicht mir schon aus.

WN: Was unternehmen Sie denn, wenn Sie nicht im Dienst sind?

Frau Hall: Gute Frage, da ich tatsächlich die meiste Zeit im Dienst bin oder mich in irgendwelchen Besprechungen seitens des Parlaments befinde, unternehme ich tatsächlich außerhalb des Dienstes nicht wirklich viel.

WN: Darf man Sie als Workaholic bezeichnen?

Frau Hall: Tatsächlich ja. Aber im Endeffekt ist das für mich nicht wirklich schwierig, weil die Leute, die ich mag und mit denen ich etwas zu tun haben möchte, alle beim LSMC sind. Das Zwischenmenschliche kommt dabei nicht zu kurz.

WN: Sie sind auch Anwältin? Ist das richtig?

Frau Hall: Ich bin auf Grund der Parlamentstätigkeit nicht aktiv als Anwältin in meiner Anwaltskanzlei tätig, sondern nur beratend.

WN: Gibt es Konfliktpotenzial hinsichtlich Ihrer Tätigkeitsfelder?

Frau Hall: In meiner Anwaltskanzlei sind genug Anwälte tätig, aber einen Konflikt in Bezug auf meine anderen Tätigkeiten gibt es eigentlich nicht, weil das LSMC ja mehr zu den neutraleren Personen hier gehört. Es ist trotzdem so, dass wir mit vielen Fällen betraut werden, die gegen den Staat sind, gerade was Korruptionsfälle etc. angeht.. Wenn wir das Gefühl haben, dass da irgendwas nicht richtig gelaufen ist, sagen die Anwälte unserer Kanzlei dann natürlich auch, ja, auch wenn es gegen den Staat ist, müssen wir das auch einmal aufklären! Denn nichts ist so schlimm, wie Ungerechtigkeit!

WN: Wieviel Zeit nimmt die Tätigkeit im Parlament in Anspruch?

Frau Hall: Das sind hauptsächlich die Besprechungen. Wenn Sie die Zeit hochrechnen und kleinere Nachfragen, Anrufe, kurze Besprechungen will ich gar nicht dazuzählen, sind es in etwa zehn Stunden im Monat. Das sind dann aber längere Besprechungen oder Sachen, um die man sich länger kümmern muss.

WN: Sind Sie gerne 12erin des LSMc´s?

Frau Hall: Wenn ich den Job nicht gerne machen würde, würde ich ihn nicht machen. Dann würde ich mir etwas Anderes suchen. Wenn man mal so darüber nachdenkt… Man kann den Job des Mediziners nicht einfach so machen, wenn man das nicht gerne macht.

WN: Das Führen von Menschen macht Ihnen auch Spaß, oder?

Frau Hall: Das klappt jedenfalls ganz gut.

WN: Mit dem Hintergrund, dass uns berichtet wurde, dass die Personaldecke des LSPD´s nicht sonderlich hoch ist. Wie siehts denn da bei ihnen aus?

Frau Hall: Das ist und wird bei uns in den Sommermonaten nicht anders aussehen. Es ist jedes Jahr das Gleiche. Es ist bei uns genau so, wie bei allen anderen auch.

WN: Machen Sie auch mal so etwas, wie eine offene Bewerbungsrunde?

Frau Hall: Selten, da man bei uns tatsächlich dieses Vorwissen bzw. Grundwissen benötigt und es haben ganz Viele keine Lust auf den Zivildienst, welches ja die Grundlage unserer Tätigkeit ist. Wir hatten schon offene Bewerbungsrunden, passt aber nicht wirklich gut in unseren Ausbildungsalltag. Wir machen mal eine offene Bewerbungsrunde/ Informationsveranstaltung , z. B. wenn sich nicht viele Personen zum Zivildienst angemeldet haben. Dann erklären wir denen, wie es bei uns so läuft und sie dann gleich zum nächsten Zivildiensttermin mit. Aber das „einfach so“ hier in den LSMC- Dienst reinspringen, ist immer ein bisschen schwierig. Bei uns ist tatsächlich auch die Zivildienstnote 5 von Nöten, um den Beruf ausüben zu können.

WN: Es kommen ja viel Leute mit schweren Erkrankungen zu ihnen. Stumpft man da im Laufe der Zeit ab?

Frau Hall: Was Sie dabei beachten müssen, bei dieser Frage ist, dass wir eine Unfall.- Notfallklinik sind. Das heißt, wir behandeln hauptsächlich das, was hier in der Stadt „Verletzungstechnisch“ gang und gebe ist. Dazu gehören hauptsächlich Autounfälle, Schusswunden, Fleischwunden etc. Das sind nicht wirklich schwere körperliche Erkrankungen, sondern eher Unfallbegleiterscheinungen oder andere akute Sachen, mit denen wir es zu tun haben. Wir sind hauptsächlich auf die Notfallmedizin spezialisiert. Die Sachen mit denen man tagtäglich zu tun hat sind z. B. eine Hand zu vergipsen, eine Schusswunde vernähen, ein gebrochenes Bein behandeln oder einen Verband anlegen für eine Schürfwunde. Auch die Rücksicht auf Angstpatienten steht im Vordergrund. Manchmal muss man den Einen oder Anderen mal die Hand halten, weil dieser Angst vor Spritzen hat, aber wenn man in diesem Beruf abstumpft, ist man falsch.

WN: Kommt dieser Prozess nicht schleichend?

Frau Hall: Ich glaube, wenn das Abstumpfen kommt, dann verliert man gleichermaßen auch die Lust. Und dann bleibt man auch nicht. Ein Durchquälen funktioniert in diesem Beruf nicht.

WN: Was ist Ihre größte Angst?

Frau Hall: Ich habe keine Angst. Natürlich gibt es auch mal gefährliche Situationen hier im Krankenhaus, aber damit muss man umgehen. Wir haben bei uns immer noch den Vorteil, dass es sich keiner mit uns verscherzen mag, weil sie uns halt immer brauchen und auch wenn es sich nicht in jeder Situation so anfühlt, haben wir einen sehr hohen Stand hier auf der Insel. Das heißt, wenn hier eine Truppe von z. B. lila-grün-karierten Personen vor dem Krankenhaus stehen und meinen, dass sie sich mit dem PD anlegen müssen, wo dann auch geschossen wird, können wir ca. zu 80% behaupten, dass wir außen vor sind. Wir versuchen immer uns unsere Neutralität zu bewahren. Das heißt, wir behandeln Tatverdächtige genauso wie Beamte. Da gibt es für uns keinen Unterschied. Das sind alles Menschen. Natürlich kommt es auch vor, dass einem Mediziner etwas passiert, dass eine Familie ihre Leute aus dem Krankenhaus holen möchte und das da mal vielleicht jemand etwas abbekommt. Das sind aber auch alles Sachen, die wir nicht im Raum stehen lassen. Das heißt, wir sprechen auch mit den Personen, sobald wir herausfinden, um wem es da geht und sagen, dass das es so nicht funktioniert und lasst uns künftig in Ruhe.

WN: Warum möchte es sich den fast keiner mit euch verscherzen?

Frau Hall: Weil jeder mal irgendwann ein Unfall hat und die uns brauchen.

WN: Würde denn ein Verscherzen dazu führen, dass demjenigen nicht mehr geholfen wird?

Frau Hall: Nein, natürlich nicht! Aber wir haben ja aktuell auch noch die Hoheit über diese erweiterten Erste-Hilfe-Kurse, die aktuell bei der Army genutzt werden und die auch in den Familien genutzt werden. Und wenn wir natürlich Personen haben, die uns nicht mit dem nötigen Anstand gegenübertreten, können wir auch nicht garantieren, dass diese Personen im unseren Sinne andere Personen Erstbehandeln. Und dann kann es im äußersten Notfall, wenn Gespräche nicht helfen, also in der letzten Konsequenz, passieren, dass wir diese Notfalllizenzen entziehen müssen. Leider hat sich in der Zeit von 2018 bis heute einiges Verändert. Seinerzeit wurden Mediziner nicht angepackt, weil man sie gebraucht hat. Man merkt deutlich, wer seit langer Zeit auf der Insel ist, bei denen dieser Kodex noch gilt, aber insbesondere bei neu eingereisten Personen, kommt es öfter vor, dass man sich anhören muss, dass man uns Mediziner sowieso nicht braucht uns scheiß auf euch etc. Da muss man aber drüber stehen.

WN: Werden Frauen bevorzugt beleidigt?

Frau Hall: Es gibt Leute, die immer etwas zu unseren weiblichen Medizinern sagen müssen. Eine Antwort auf die Frage, welches Bein denn weh tut, kommt des Öfteren die Antwort: „Ja, das dritte…“ Das war, ist und wird insbesondere für eine Frau niemals witzig sein. Aber an Schlagfertigkeit fehlt es unseren weiblichen Medizinern nicht.

WN: Was sind Ihre weitern Ziele auf der Insel?

Frau Hall: Also viele Ziele bleiben nicht, schon auf Grund der langen Zeit, die ich hier bin. Ich bin aber dennoch sehr gespannt, was die Zukunft noch alles so bringt.

WN: Was würden Sie den Bürgern von San Andreas gerne mit auf dem Weg geben?

Frau Hall: Ja, es gibt tatsächlich eine Sache: Und zwar sollten sich alle Bürger von Los Santos einfach mal zu Herzen nehmen, dass ein Schaden verursachen, z. B. jemanden anschießen, ungefähr eine Minute dauert. Aber um das alles wieder gut zu machen, braucht man um ein vielfaches länger. Das ist das, was hier oftmals „keiner“ bedenkt.

Ich bedanke mich sehr für das Interview und freue mich Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie fortan in dem elitären Kreis der „Hall of Fame“ aufgenommen wurden. Herzlichen Glückwunsch

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